Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer haben die gleichen Anwendungsgebiete. Dennoch haben beide Gerätearten grundlegend verschiedene Techniken. Eine Schlagbohrmaschine erzeugt mittels Ratschengetriebe Vibrationen. Ein Bohrhammer hingegen erzeugt pneumatische Kräfte, die auf den Bohrkopf wirken. Dadurch haben beide Bohrmaschinenarten ihre Vor und Nachteile bei verschiedenen Materialien. Welche Bohrmaschine für die jeweiligen Einsätze die besten sind und wie genau die sich die Antriebsarten unterscheiden erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Bohrhammer – Das richtige Werkzeug für harte Gegner
- 2 Bohrhammer Bestseller
- 3 Die Schlagbohrmaschine – Der Allrounder unter den Bohrmaschinen
- 4 Schlagbohrmaschinen Bestseller
- 5 Bohrhammer oder Schlagbohrmaschine – Welches Gerät ist nun besser?
- 6 Für diese Materialien ist der Bohrhammer ideal:
- 7 Für diese Materialien ist die Schlagbohrmaschine ideal
Der Bohrhammer – Das richtige Werkzeug für harte Gegner
Bohrhämmer sind wahre Meister, wenn es um schwierige und harte Materialien geht. Selbst mit Stahlbeton kommen diese Geräte problemlos aus. Dabei liegt das Geheimniss der Stärke in der Antriebskraft. Eine Elektropneumatischer Kraft schlägt mehrere tausend mal in der Sekunde auf den Bohrkopf und bietet dadurch eine horizontale Vorwärtskraft des Bohrerwerkzeugs.
Meist kann eine Schlagbohrmaschine die gleichen Materialien bewältigen, dank der Vibration der Schlagbohrfunktion schlägt sich ein Bohrer auch durch härteste Materialien. Voraussetzung hierfür ist die richtige Wahl des Werkzeugs. Es muss jedoch eine hohe Körperkraft aufgebracht werden, um den nötigen Anpressdruck zwischen Wand und Werkzeug zu erzeugen. Ein Bohrhammer kann mit einer viel geringeren Körperkraft die gleichen Ergebnisse bei harten Materialien erzeugen. Hier übernimmt das pneumatische Schlagwerk den Anpressdruck. Mit dem richtigen Werkzeug saugt sich der Bohrhammer dank der Vorwärtsbewegung selbst durch Granit und Stahlbeton.
Der Nachteil bei Bohrhämmern liegt bei den weichen Materialien. Durch die Vorwärtsbewegung können diese Bohrmaschinen nicht so präzise arbeiten, wie Schlagbohrmaschinen. Ein 6 mm Dübelloch wird hier schnell zum 8 mm Dübeloch, gerade bei arbeiten an Gibs und ähnlich weichen Baustoffen. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Drehzahl. Die Antriebsart eines Bohrhammers ermöglicht eine viel geringere Drehzahl, verglichen mit den hohen Drehzahlen einer Schlagbohrmaschine. Gerade bei metallischen Materialien wie Stahl, Kupfer oder Aluminium ist eine sehr hohe Drehzahl notwendig, damit eine präzise Bohrung entsteht. Doch auch arbeiten an Holz benötigen eine erhöhte Drehzahl. Kann eine Bohrmaschine diese nicht aufbringen, verkeilt sich der Bohrer schnell.
Vorteile eines Bohrhammers
- Arbeiten an harten Materialien
- Meißeln (bei einigen Geräten)
- geringe Körperkraft notwendig
- auch mit minderwertigen Bohrern effektiv
- Leiser als eine Schlagbohrmaschine
Nachteile des Bohrhammers
- Präzision
- Preis
- Gewicht
- Geringe Drehzahl
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Die Schlagbohrmaschine – Der Allrounder unter den Bohrmaschinen
Eine Schlagbohrmaschine ist der Allrounder unter den Bohrwerkzeugen. Sie können sich duch nahezu jedes Material durchkämpfen und bieten darüber hinaus Zusatzfunktionen wie Schraubendrehen. Für den Amateur-Heimwerker bis hin zum Profi-Handwerker decken Sie das volle Spektrum für alle Bohrarbeiten ab. Dabei ist der konventionelle Antrieb nicht ganz so kompliziert, wie der eines Bohrhammers. Im Inneren einer Schlagbohrmaschine befindet sich ein Motor mit einem Getriebe, dass sich meist stufenlos übersetzen lässt. Mit der Schlagbohrfunktion wird ein zusätzliches Ratschengetriebe eingeschaltet. Dies lässt den Bohrer erzittern und sorgt so für den nötigen Schub vorwärts. Durch die geringe horizontale Vorwärtsbewegung bietet jedoch keins der Schlagbohrmaschinen eine Meißelfunktion.
Gerade die hohe Dreh und Schlagzahl sind diese Bohrmaschinen ideal für etwas weichere Materialien und dem Einsatz von Metallen aller Art. Nun ist es jedoch nicht so, dass Sie bei Beton und Estrich versagen. Werden Schlagbohrmaschinen bei harten Materialien eingesetzt, ist lediglich mehr Körperkraft aufzubringen und die Schnelligkeit nimmt deutlich ab. Die Präzision der Löcher ist bei der Schlagbohrmaschine um ein vielfaches höher. Ein 6 mm Bohrloch wird exakt gebohrt, der Bohrhammer hat hier gern ein Spiel von 1 – 1,5 mm. Setzen Sie die Schlagbohrmaschine bei härteren Materialien ein, ist das Werkzeug von größter Wichtigkeit, anders als beim Bohrhammer. Hier wirken durch die horizontale Vorwärtsbewegung andere Kräfte, so dass die Schneidkraft des Bohrers keine zentrale Rolle spielt
Vorteile einer Schlagbohrmaschine
- Allround-Einsatzgebiete
- Präzision
- Preis
- Zusatzfunktionen
Nachteile einer Schlagbohrmaschine
- Arbeiten an harten Materialien
- hoher Anpressdruck notwendig
- keine Meißelfuktion
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Bohrhammer oder Schlagbohrmaschine – Welches Gerät ist nun besser?
Ein genaues Urteil und eine klare Präferenz gibt es leider nicht. Je nach Anwendungsart unterscheiden sich die Vor und Nachteile der beiden Geräte. In den meisten Fällen sind sie mit einer Schlagbohrmaschine gut bedient, in wenigen Fällen ist ein Bohrhammer jedoch die bessere Wahl. Kennen Sie Ihre Einsatzgebiete, ist eine Auswahl leicht getroffen. Hier sind einige Hilfestellungen:
Wohnen Sie in einem Plattenbau?
Plattenbauten sind meist aus Stahlbeton. Hier ist ein Bohrhammer zu empfehlen. Dieser Bohrhammer ist unser Testsieger.
Wie häufig wird die Bohrmaschine verwendet?
Wenn Sie Heimwerker sind oder die Bohrmaschine sehr häufig für verschiedene Anwendungsgebiete nutzen, sei es in der Garage, beim Baumhaus bauen oder um schnell einige Löcher zu Bohren, ist eine Schlagbohrmaschine die bessere Wahl.
Stehen jedoch große Renovierungsarbeiten an oder sie planen einen eigenen Hausbau, so greifen Sie auf ein Bohrhammer zurück. Dieser bietet durch den geringer notwendigen Anpressdruck weniger Körperkraft und ermöglicht zügigeres Arbeiten. Die Meiselfunktion, die bei einigen Geräten geboten wird, ist gerade beim Abkratzen alter Fließen ideal.
Welche Materialien bearbeiten Sie häufig?
Untenstehend bieten wir eine Übersicht, bei welchen Materialien ein Bohrhammer ideal ist und bei welchen eine Schlagbohrmaschine. Vergessen Sie jedoch nicht, dass beide Geräte grundsätzlich Alleskönner sind. Arbeiten Sie jedoch bevorzugt mit einem gewissen Material, so wählen sie hierfür das Ideale Gerät. Wissen Sie es nicht, oder die Anwendungsgebiete breit gefächert sind, sollten Sie immer auf eine Schlagbohrmaschine zurückgreifen.
Für diese Materialien ist der Bohrhammer ideal:
- Plattenbauten
- Stahlbeton
- Granit
- Vollziegel
- Beton
- andere harte Steinarten
Für diese Materialien ist die Schlagbohrmaschine ideal
- Lochziegel
- Porenbeton
- Gips
- Holz
- Stahl
- andere Metallarten